Hebezone, Hanau 28.03.2024
AnschlagenDie Last muss so befestigt werden, dass sie nicht aus den Hebegurten / Hebegurtgehängen herausrutschen oder -fallen kann. Hebegurte an der Last anlegenFür alle Anschlagarten dürfen Hebegurte nur ohne Knoten und Verdrehungen eingesetzt werden. Die Hebebänder dürfen nicht durch Ineinanderschnüren verlängert werden, der Schlaufenöffnungswinkel darf max. 20 ° betragen. Als Faustformel gilt: Die Schlaufen-länge soll mind. das 3,5 fache der Breite im Hakengrund bzw. in der Aufnahme des Anschlagpunktes betragen. Der Hebegurt bzw. die Hebegurtschlaufe muss in der Auflage eine flache Form annehmen können, damit eine gleichmäßige Belastung über die gesamte Breite der Schlaufe bzw. des Gurtes bei endlosen Hebebändern erreicht wird. Im besten Fall sollte die Auflage absolut gerade sein. Die Nähte dürfen nicht über dem Auflagebereich zum Liegen kommen und sollten sich stets im geraden Teil des Hebebandes befinden. Achten Sie auch darauf, Beschädigungen des Etikettes zu vermeiden und halten dieses von Last, Auflage und aus dem Schnürgang fern. Das Aufhängeglied bzw. der Bügel muss sich frei im Kranhaken bewegen können. Um große Kranhaken mit kleinen Aufhängegliedern zu verbinden, können Reduktions-gehänge eingesetzt werden. Scharfe KantenHebegurte / Hebegurtgehänge dürfen niemals mit scharfen Kanten in Berührung kommen, da Chemiefasern naturgemäß keine hohe Schnittfestigkeit bieten. Es können massive Kantenschutzwinkel oder hochschnittfeste Kantenschutzplatten oder Überzüge mit einer Materialstärke von mindestens 5 mm verwendet werden. Echter Kantenschutz darf nicht mit Abriebschutzschlauch verwechselt werden, der nur eine Materialstärke unter 5 mm hat und nur erhöhtem Abrieb oder Verschmutzung der Hebegurte entgegenwirken soll. Eine scharfe Kante liegt dann vor, wenn der Radiuskleiner als die Hebegurtstärke ist. BeschlagteileFür alle Anschlagarten dürfen Hebegurte / Hebegurtgehänge nur ohne Knoten eingesetzt werden. Die Hebegurte bzw. einzelnen Stränge müssen frei von Verdrehungen und in einwandfreiem Zustand sein (siehe auch 5. Sichtkontrolle vor jeder Nutzung). Lasthaken dürfen nur im Hakengrund, niemals nur auf der Spitze belastet werden. Der Haken muss sich frei in Richtung der Zugbelastung ausrichten können und darf nicht verklemmt oder verkantet werden. Anschlagart DirektDie Anschlagmittel werden mit ihren Beschlagteilen direkt an geeigneten Anschlagpunkten an der Last angebracht. Die Beschlagteile müssen mit den Anschlagpunkten harmonieren. Lasthaken dürfen nicht nur auf der Spitze belastet oder verkantet eingesetzt werden (siehe auch Beschlagteile). Bei mehrstrangigen Gehängen sollten die Hakenspitzen nach außen zeigen. Werden ausnahmsweise bei mehrstrangigen Gehängen nicht alle Stränge eingesetzt, muss der unbenutzt bleibende Strang zurückgehängt werden, um Gefährdungen durch freies Herumschwingen oder Verfangen an Gegenständen der Umgebung zu verhindern. Dazu kann der freie Lasthaken z. B. in das Aufhängeglied eingehakt werden. Die Tragfähigkeit der Gehänge reduziert sich wie folgt: Strangzahl insgesamt | Anzahl der benutzten Einzelstränge | Tragfähigkeit wird reduziert auf: | 2 | 1 | 1/2 | 3/4 | 2 | 2/3 | 3/4 | 1 | 1/3 | SchnürgangDiese Anschlagart eignet sich für Hebebänder mit Bügeln besonders und bietet den Vorteil, dass der Hebegurt die Last zusammenschnürt. Für den Schnürgang ist die Tragfähigkeit (WLL) auf 80 % der Tragfähigkeit einfach gestreckt zu begrenzen. Die Anschlagart doppelt geschnürt bietet bei endlosen Gurten und Bändern mit Schlaufen eine höhere Sicherheit gegen Herausrutschen von Lasten durch die zusätzliche, zweite Umschlingung der Last.
Wenn 2 oder mehr Hebegurte parallel im einfachen oder doppelten Schnürgang benutzt werden, muss darauf geachtet werden, die Tragfähigkeit zusätzlich um den Faktor für den entstehenden Neigungswinkel zu begrenzen und dass: - gleichsinnig zu schnüren ist, wenn kein Drehmoment auf die Last einwirken soll
- mindestens ein Gurt gegensinnig zu schnüren ist, wenn die Last beim Anheben am Rollen gehindert werden soll.
Werden Hebegurte im Schnürgang verwendet, soll sich der natürliche Neigungswinkel in der Umschnürung von ca. 120° bilden. Damit wird auch Wärmeentwicklung durch Reibung vermieden. Es darf niemals, insbesondere nicht unter Last, versucht werden, eine Positionierung der Hebegurte zu erzwingen oder die Schnürung nachzuspannen. Hängegang einfachFür den einfachen Hängegang wird der Hebegurt seitlich über die Last geschoben (endlose Gurte) oder um die Last gelegt. (Gurte mit Bügeln oder Schlaufen) Der Hängegang muss mit mind. 2 Hebegurten erfolgen und darf nicht vorgenommen werden, wenn die Hebebänder unter der Last zusammenrutschen können. Es muss dann eine Spreizstrebe oder Traverse verwendet werden, um dies zu verhindern. Ebenfalls nicht geeignet ist der Hängegang für das Heben von losen Bündeln oder von Materialien mit ungleichmäßiger Gewichtsverteilung. Da im Gegensatz zum Schnürgang keine Klemm- bzw. Greifwirkung erzeugt wird, kann sich auch insbesondere der endlose Hebegurt im Haken drehen, die Last kann umschlagen und/oder einzelne Teile der Last können aus dem Verbund rutschen. Hängegang mit Kantenschonern und durch die Last geführten Hebegurten
Der Hebegurt wird durch die Last geführt und beidseits in den Kranhaken bzw. das Tragmittel eingehängt. Werden die Hebegurte unter der Last durchgeführt, müssen die Hinweise im vorherigen Abschnitt sorgfältig beachtet werden. An den Stellen, an denen die Hebegurte / Hebegurtgehänge mit der Last in Berührung kommen, besteht die Gefahr, dass sie durch scharfkantige, harte Lasten beschädigt werden (siehe auch 7. Anschlagen). Um zu verhindern, dass die Last gefährlich schwingt, zur besseren Führung während des Verbringens und optimalen Positionierung beim Absetzen wird empfohlen, ein Halteseil zu verwenden. Werden Lasten plötzlich beschleunigt oder abgebremst, treten hohe dynamische Kräfte auf, die erhöhte Spannungen in den Hebegurten / Hebegurtgehängen verursachen. Stoßartige Belastungen, z. B. wenn Lasten in die schlaffen Hebegurte / Hebegurtgehänge fallen oder wenn mit hoher Hubgeschwindigkeit in schlaffe Hebegurte / Hebegurtgehänge gefahren wird, müssen vermieden werden. Absetzen der Last
Der Untergrund, auf dem die Last abgesetzt wird, muss ausreichend tragfähig sein, um das Gewicht der Last aufnehmen zu können. - Hindernisse müssen entfernt und Personen angewiesen werden, den Gefahrenbereich zu verlassen.
Entsprechend der Form der Last muss ev. Material, z. B. Unterlegkeile, bereitgehalten werden, um unbeabsichtigte Bewegungen der Last nach dem Absetzen zu verhindern. Prüfen Sie, ob der Untergrund oder die Last selbst mit Unterlagen geschützt werden müssen. Die Last so langsam wie möglich ablassen, dabei auf Verschiebungen in der Last, rutschen der Last auf dem Untergrund oder Kippbewegungen der Last achten. Die Last nicht auf den Hebegurten / Hebegurtgehängen abstellen, um Beschädigungen zu vermeiden. Bevor die Hebegurte / Hebegurtgehänge endgültig gelöst werden, vergewissern, dass die Last stabil lagert. Nachdem dies sichergestellt ist, die Hebegurte / Hebegurtgehänge von Hand lösen. - Hebegurte / Hebegurtgehänge niemals mit dem Kran bzw. Hebezeug unter einer Last herausziehen
- Hebegurte / Hebegurtgehänge niemals mit oder ohne Last über rauhe Flächen (z. B. Betonböden) ziehen oder schleifen.
Die Last kann wegrutschen oder umschlagen und die Hebegurte / Hebegurtgehänge oder Last werden beschädigt.
|