Hebezone, Hanau 22.04.2021
Anschlagarten Beschlagteile Für alle Anschlagarten dürfen Ketten nur ohne Knoten eingesetzt werden. Die Kette muss frei von Verdrehungen und in einwandfreiem Zustand sein (siehe auch 5. Sichtkontrolle vor jeder Nutzung). Das Aufhängeglied muss sich frei im Kranhaken bewegen können. Um große Kranhaken mit kleinen Aufhängegliedern zu verbinden, können Reduktions-gehänge eingesetzt werden. Lasthaken an Anschlagketten dürfen nur im Hakengrund, niemals nur auf der Spitze belastet werden. Der Haken muss sich frei in Richtung der Zugbelastung ausrichten können und darf nicht verklemmt oder verkantet werden. Verkürzungshaken und -klauen dürfen nur genutzt werden, um die Stranglänge eines Kettenstranges zu verkürzen oder um eine Kranzkette zu bilden. - Niemals Verkürzungshaken oder -klauen als Lasthaken einsetzen.
- Niemals durch Verwendung eines zusätzlichen losen Kettenstranges oder einer zusätzlichen Anschlagkette die Strangzahl der verwendeten Kette erhöhen.
- Niemals Kettenstränge über Kreuz in die Verkürzungseinrichtung eines gegenüberliegenden oder benachbarten Kettenstranges einhängen.
Das Aufhängeglied und die Zwischen- Übergangs- und Verbindungsglieder sind für die maximale Belastung durch einen Kettenstrang ausgelegt. Wird der Verkürzungshaken mißbraucht, um zusätzliche Stränge zu bilden, wird die Aufhängung überlastet und es kann zum Bruch kommen. Bei Verkürzungsklauen immer darauf achten, dass die Kette richtig eingelegt wird und nicht der falsche, von der Verkürzungsklaue wegführende Strang belastet wird! Das in den Haken (Klaue) eingelegte Kettenglied muss sauber im Grund des Hakens (der Klaue) aufliegen. Wenn alle Stränge einer mehrstrangigen Kette angeschlagen sind, muss vor dem Hubvorgang nochmals sorgfältig geprüft und sichergestellt werden, dass an den zuerst eingekürzten Strängen noch ein sicherer Sitz der Kette im Haken (der Klaue) gewährleistet ist, da sich durch die Bewegungen der Kette ev. unbeabsichtigt ein Strang aus dem Haken (der Klaue) gelöst hat. Die Last nur langsam und wenig anheben und nochmals vergewissern, dass die Kette sicher von den Verkürzungshaken (Klauen) gehalten wird und keine Verschiebungen der Last auftreten. Anschlagart Direkt Die Anschlagmittel werden mit ihren Beschlagteilen direkt an geeigneten Anschlagpunkten an der Last angebracht. Die Beschlagteile müssen mit den Anschlagpunkten harmonieren. Lasthaken dürfen nicht nur auf der Spitze belastet oder verkantet eingesetzt werden. (siehe auch Beschlagteile, vorherige Seite) Bei mehrstrangigen Anschlagketten sollten die Hakenspitzen nach außen zeigen. Werden ausnahmsweise bei mehrstrangigen Anschlagketten nicht alle Stränge eingesetzt, muss der unbenutzt bleibende Strang zurückgehängt werden, um Gefährdungen durch freies Herumschwingen oder Verfangen an Gegenständen der Umgebung zu verhindern. Dazu kann der freie Lasthaken z. B. in das Aufhängeglied eingehakt werden. Schnürgang Diese Anschlagart eignet sich besonders, wenn keine geeigneten Anschlagpunkte vorhanden sind und bietet den Vorteil, dass die Kette die Last zusammenschnürt. Für den Schnürgang ist die Tragfähigkeit (WLL) auf 80 % der an der Kette ausgewiesenen Tragfähigkeit zu begrenzen. Die Anschlagart doppelt geschnürt und umschlungen bietet eine höhere Sicherheit bei losen Bündeln durch zusätzliche Umschlingung der Last. Wenn 2 oder mehr Kettenstränge im einfachen oder doppelten Schnürgang benutzt werden, muss darauf geachtet werden, dass: a) gleichsinnig zu schnüren ist, wenn kein Drehmoment auf die Last einwirken soll b) mindestens ein Strang gegensinnig zu schnüren ist, wenn die Last beim Anheben am Rollen gehindert werden soll. Hängegang / Umgelegt Wie im Schnürgang wird ein Kettenstrang durch die Last oder unter der Last durchgeführt. Der Hängegang ist nicht geeignet für das Heben von losen Bündeln oder wenn die Anschlagketten nicht am zusammen-rutschen unter der Last gehindert werden können. Wenn es die Form der Last erlaubt, kann auch eine 1-Strang Anschlagkette verwendet werden, wenn die Kette oberhalb des Schwerpunktes durch die Last geführt werden kann. An den Stellen, an denen die Kettenstränge mit der Last in Berührung kommen, besteht die Gefahr, dass die Kette durch scharfkantige, harte Lasten beschädigt wird oder umgekehrt die Kette empfindliche Lasten beschädigt. Zu empfehlen ist professioneller Kantenschutz, der in Schlauchform über die Ketten gezogen wird oder z. B. Winkelkantenschoner. Zumindest sollte eine Zwischenlage aus Holz verwendet werden. Um zu verhindern, dass die Last gefährlich schwingt, zur besseren Führung während des Verbringens und optimalen Positionierung beim Absetzen wird empfohlen, ein Halteseil zu verwenden. Werden Lasten plötzlich beschleunigt oder abgebremst, treten hohe dynamische Kräfte auf, die erhöhte Spannungen in den Ketten verursachen. Stoßartige Belastungen, z. B. wenn Lasten in die schlaffe Kette fallen oder wenn mit hoher Hubgeschwindigkeit in schlaffe Ketten gefahren wird, müssen vermieden werden. Absetzen der Last Der Untergrund, auf dem die Last abgesetzt wird, muss ausreichend tragfähig sein, um das Gewicht der Last aufnehmen zu können. - Hindernisse müssen entfernt und Personen angewiesen werden, den Gefahrenbereich zu verlassen.
Entsprechend der Form der Last muss ev. Material, z. B. Unterlegkeile, bereitgehalten werden, um unbeabsichtigte Bewegungen der Last nach dem Absetzen zu verhindern. Vielleicht muss auch der Untergrund oder die Last selbst mit Unterlagen geschützt werden. Die Last so langsam wie möglich ablassen, dabei auf Verschiebungen in der Last, rutschen der Last auf dem Untergrund oder Kippbewegungen der Last achten. Die Last nicht auf der oder den Anschlagketten abstellen, um Beschädigungen der Ketten zu vermeiden. Bevor die Anschlagketten endgültig gelöst werden, vergewissern, dass die Last stabil lagert. Nachdem sichergestellt ist, dass die Last stabil lagert, die Anschlagketten von Hand lösen. - Anschlagketten niemals mit dem Kran bzw. Hebezeug unter einer Last herausziehen.
Die Last kann wegrutschen oder umschlagen und Ketten oder Last werden beschädigt. |